Japanische Gärten Teil 2

Neben den Grundelemente gibt es auch bestimmte Ausstattungselemente, die man immer wieder in den japanischen Gärten findet. Seit frühster Zeit verbinden Brücken und Stege Inseln mit den Ufern, oder überqueren die Wasserläufe. Ihre Formen reichen von elegante flache oder steil ansteigende Bögen, über Flachbrücken bis hin zu achtfach gebrochen Brücken. Die entweder aus lose aufgelegten oder fest installierten Brettern bestehen. Der Ursprung der achtfach gebrochenen Brücken geht bis auf das 10. Jahrhundert zurück. Steinbrücken sind meist aus leicht gewölbten Haussteinen oder gebrochenen Naturstein. Pflanzen spielen bei dem Ganzen eine untergeordnete Rollen und dienen eher dem kunstvollen Ausschmücken.
In Europa erwartet man oft in einem japanischen Garten zahlreiche Steinpagoden und Steinlaternen zu finden. Diese werden aber nur sehr sparsam eingesetzt. So werden die Steinpagoden meist versteckt aufgestellt um mehr einen malerischen Akzent zu bilden. Steinlaternen hingegen sollen besonders im Teegarten die Einsamkeit eines verlassenen Schreinbezirkes andeuten.

Hinter all dem steht die hohe Sensibilität der Natur. Dabei wird nicht die Empfindsamkeit der Natur verstanden. In der japanischen Kultur sieht man den Menschen nicht als Krone der Schöpfung. Die ostasiatische Kultur versteht den Menschen als Teil der Natur. Der eingebunden in dieses Kosmos, jedem Wesen gleich nah und gleich entfernt ist. Auch dann noch, wenn Religionen Stufenordnungen aufgestellt haben. Ist der Mensch ein Teil der Natur, so ist auch die Natur ein Teil des
Menschen und kann als ein Teil von sich selbst gestaltet werden. In Partnerschaft mit dem Menschen, bleibt sie dabei aber dennoch sie selbst.
Quelle: Japan Magazin 5-6/2003 "Japanische Gärten: Oasen der Ruhe und der Kunst" – Dieter Born Verlag

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