Samurai - Japans Edelmänner und Krieger Teil 2

Dies brachte den Samurai aber nicht nur Vorteile. Sie verloren vielmehr den direkten Einfluss über ihr Land, da sie abgeschieden der Bevölkerung in den Burgstädten lebten. Auch ihre kriegerischen Fähigkeiten waren kaum noch gefragt. So trat der Schreibpinsel allmählich an die Stelle des Schwertes. Sie übernahmen zivile Aufgaben, wurden Berater, Verwaltungs- und Justizberater, Buchhalter und Steuereintreiber. Bildeten sich und genossen in ihrer Freizeit die schönen Künste. Mit der Meiji-Restauration (1868) stellte die Regierung, nun wieder direkt unter dem Kaiser, viele Samurai als Beamte ein. Die Regierung übernahm sich in den folgenden Jahren aber finanziell. 1876 schafften sie daher viele der Privilegien für die Samurai ab. Darunter auch das tragen der zwei Schwerter. Viele Familien schieden darauf aus dem Stand der Krieger aus.
Bei Schlachten stießen meist kleinere Gruppen direkt aufeinander. Man kämpfe ehrvoll Mann gegen Mann. Vorher forderte man den Gegen laufstark heraus. Prahlte mit den eigenen Ruhmestaten oder der, der Familie. Der Kampf wurde immer bis zum bitteren Ende ausgetragen. Sich zu ergeben galt als große Schade. War der Kampf bereits verloren suchte man den Tod im Kampf oder im rituellen Selbstmord (seppuku, im Westen auch als harakiri bekannt). Welcher der einzig ehrvolle Ausweg in dieser Situation bildete.

Die Rüstungen der Samurai waren oft farbenfroh und spektakulär. Die ersten Hinweise auf derartige Rüstungen fand man auf antiken Tonfiguren. Meist handelte es sich um Lamellenkonstruktionen aus einander überlappenden Schuppen. Die mit Lederbänden verschnürt oder aufgenäht waren. Auch eine Art Brustpanzer mit vernieteten Platten wurde verwendet. Ein Helm (kabuto) ergänzte die Rüstung. Bei bedeutenden Krieger waren sie mit auffälligen Helmzier versehen.
Im Gegensatz zu den westlichen Vorstellungen, gab es eher weniger berittene Samurai. Ihre Pferde waren kleiner und eher mit Ponys zu vergleichen. Manche trainierten ihre Pferde zum beißen und gezielten Rammen gegnerische Pferde. Und setzten sie wie eine Waffe ein. Den größten Teil bildeten auch in Japan die Fußsoldaten (ashigaru). Sie waren mit Pfeil und Bogen, einer Wurflanze (yari) oder mit einer Lanzenhellebarde (naginata) bewaffnet. Später auch mit Gewehren oder anderen Feuerwaffen.
Die Lanzenhellebarde ist eine der ältesten Waffen Japans. Sie hatte eine Gesamtlänge von zwei bis 3 Meter und besaß eine rund 60 cm lange gekrümmte Klinge. Sie war eine beliebte Waffe der Mönchssoldaten (sohei) und der Frauen. Frauen blieben nicht zwangsläufig den Kämpfen fern. Meistens aber verteidigten sie Haus und Hof gegen einfallende Plünderer währende der Schlachten. Mit dem Naginata konnten sie sich Reiter im weiten Radius vom Leib halten. Noch heute wird Naginata vor allem von Frauen als Kampfsport betrieben.

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